Der Gesangverein Liederkranz Bauerbach wurde am 15. Januar 1905 auf Veranlassung des Pfarrers Eduard Weigand und mehrerer junger Männer (36 Personen, davon 30 Sänger) als Männerchor ins Leben gerufen. In den folgenden Jahren blieb die Anzahl der Sänger weitestgehend konstant, sie bewegte sich im Bereich von 30 bis 35 Personen. Aus den Schulabgängerjahrgängen kamen jährlich junge Mitglieder hinzu. Einige von ihnen traten dem Chor als aktive Sänger bei und andere unterstützten den Verein als fördernde Mitglieder. Gleichzeitig jedoch verließen wieder ältere Sänger, manche bereits mit 60 Jahren, den Kreis der Aktiven. Aufgrund dieser Fluktuation hatte der Verein stets ein stabiles mittleres Durchschnittsalter.
 
Seine Gesangsdarbietungen beschränkte der Chor in den ersten Jahren nach der Gründung auf den eigenen Ort. Der erste „öffentliche“ Auftritt war im Frühjahr 1905 bei einer Geburtstagsfeier und später, nach dem Erlernen eines aufführens- und hörenswerten Repertoires, besuchte man Sängerfeste in der näheren Umgebung (z.B. Anzefahr, Mardorf, Momberg usw.), erstmals an Pfingsten 1907 in Sindersfeld. Aber schon bald nahm man auch regelmäßig an Wertungssingen teil.

Ein herausragendes Ereignis in dieser Zeit war das 5-jährige Stiftungsfest mit Fahnenweihe am 15. und 16. Mai 1910 mit 12 Gastvereinen

Der Gesangverein Liederkranz war ein wichtiger Kulturträger in Bauerbach. Zu den jährlich wiederkehrenden Aktivitäten des Vereins gehörten die Mitgestaltung von Gottesdiensten an Feiertagen, die Theateraufführungen zur Weihnachtszeit, Fastnachtsveranstaltungen, Tagesfahrten, Ständchen zu Hochzeiten und anderen Jubiläen sowie die Teilnahme an Verabschiedungen oder Einführungen von „Dorfprominen­ten“ (z. B. Pfarrer, Lehrer).

Während der beiden Weltkriege ruhte die Vereinsarbeit, da die Mehrzahl der Gesangvereinsmitglieder als Soldaten in den Krieg einberufen wurde (folgende Zitate sind der Vereinschronik entnommen).

1914 – 1918  1. Weltkrieg 

„... am 1. August ertönte der Schreckensruf: ‚Mobilmachung befohlen’ durch unser friedliches Dörfchen. Es folgte nun eine 51 Monate lange Zeit schwerster Heimsuchung für unser liebes Vaterland. Die Mehrzahl der Gesangvereins­mitglieder rief die allgemeine Wehrpflicht zu den Waffen. Demzufolge musste das Vereinsleben während dieser Zeit schlummern.“

1939 – 1945  2. Weltkrieg

         „...mit dem Abschluss dieses Festes wurde die Tätigkeit des Vereins wegen der Erntezeit außer Kraft gesetzt. Gewöhnlich wurden die Singstunden im Herbst wieder aufgenommen. Leider blieb uns in diesem Jahr das Glück vergönnt, denn bereits am 1. September brach der unheilvolle Krieg aus. Die Mehrzahl der Vereinsmitglieder rief die Mobil­machung zu den Waffen.“     

Aus dem 1. Weltkrieg kehrten 10 Männer nicht zurück, im 2. Weltkrieg waren es 7 Mitglieder.

 

Trotz dieser schmerzlichen Verluste stabilisierte sich die Zahl der Sänger im Laufe der Zeit wieder: 1920 zählte man bereits 34 Mitglieder und nach dem 2. Weltkrieg, im Februar 1947, traten einmalig 23 neue Sänger in den Verein ein, so dass man wieder die frühere Mitgliederzahl erreicht hatte.

Anfang der 80er Jahre war jedoch ein deutlicher Rückgang betreffend die Neuzugänge von jüngeren Männern zu ver­zeichnen. In der Mitgliederversammlung des Jahres 1986 wurde deshalb beschlossen, einen separaten Frauenchor ins Leben zu rufen. 25 Frauen gründeten im Oktober 1986 diesen Chor, der dem Männergesangverein angeschlossen, aber bald mit den Männern zu einem gemischten Chor zusammengeführt wurde. Der Vereinsnahme „Männer­gesangverein Liederkranz Bauerbach“ wurde abgeändert in „Gesangverein Liederkranz Bauerbach“.

Im Jahr 2005 wurde dem Verein die Zelterplakette verliehen.